Ankommen in der neuen Normalität: Haben Unternehmen aus der Corona-Pandemie gelernt?

Die Pandemie machte sichtbar, wie groß die Defizite in der Digitalisierung und Cybersicherheit sind. Doch haben die Unternehmen daraus tatsächlich etwas für die Zukunft gelernt?

Hintergrund Gitternetz

Ankommen in der neuen Normalität: Haben Unternehmen aus der Corona-Pandemie gelernt?Die Corona-Pandemie hat die Welt auf den Kopf gestellt. Unternehmen mussten unerwartete Herausforderungen bewältigen und dafür im Eiltempo Lösungen entwickeln. Die Pandemie machte sichtbar, wie groß die Defizite in der Digitalisierung und Cybersicherheit sind. Doch haben die Unternehmen daraus tatsächlich etwas für die Zukunft gelernt?

Covid-19 hat weite Teile der Wirtschaft in ihren Grundfesten erschüttert. Die Pandemie hat sichtbar gemacht, wie viele ungelöste Herausforderung bei Unternehmen noch in den Bereichen Digitale Transformation und Cybersicherheit liegen. In Folge der zweiten Welle des Virus wird Unternehmen erneut empfohlen, ihren Angestellten die Arbeit aus dem Home-Office zu ermöglichen. Das Home-Office bietet einerseits einen Schutz für die Gesundheit der Menschen, ist gleichzeitig aber ein Risikofaktor für die IT-Sicherheit. Es bietet ein Einfallstor für einen Großteil der aktuell zu beobachtenden Cyberangriffe.

Nun stellt sich die Frage: Haben Unternehmen aus der ersten Welle gelernt und ihre Cyber-Security ausgebaut? Wird im Home-Office nur auf die Gesundheit der Menschen Wert gelegt – oder hat auch die IT-Sicherheit eine hohe Priorität?

 

Fünf Beiträge aus verschiedenen Perspektiven

Für die Beantwortung dieser Frage stellen wir hier einige Studien zu Lernwerten von Unternehmen aus der Krise vor.

 

1. KfW-Studie: Der Mittelstand reagiert ideenreich auf die Corona-Krise

Eine Analyse von KfW Research zeigt: Rund 43 Prozent der mittelständischen Unternehmen haben ihr Produkt- und ­Dienstleistungs­angebot, ihren Vertrieb oder ihr Geschäftsmodell an die „neue Normalität“ angepasst, weitere 14 Prozent planen entsprechende Veränderungen. Dieser Gesamtanteil ist überraschend hoch. Er zeigt: Mittelständische Unternehmen beweisen ein hohes Maß an Findigkeit in der Krisenbewältigung. Insbesondere solche Branchen, die besonders von der Krise betroffen sind, sowie solche, die auch in der Vergangenheit schon Modernisierungsmaßnahmen getroffen haben. Zu den Vorreitern zählt laut der Befragung mit 56 Prozent der von der Krise stark betroffene Handel. Dies beweist: Unternehmen sind bereit, sich anzupassen. Sie wollen erfolgreich aus der Krise hervorgehen.

KFW-Studie: Mittelstand reagiert ideenreich auf Corona-Krise

 

2. Statista Grafik: Wie die Corona-Pandemie Unternehmensstrategien beeinflusst

Corona hat zu einer Veränderung von Unternehmensstrategien geführt. Die Grafik von Statista macht deutlich: Vor allem auf die Digitalisierung wird in Betrieben nun ein größerer Fokus gelegt. 85,7 Prozent der befragten Unternehmen möchten die Digitalisierung von Arbeitsprozessen beschleunigen. Auch Arbeiten im Home-Office hat eine stärkere Relevanz bekommen, so möchten rund 77 Prozent das mobile Arbeiten auch zukünftig ermöglichen.

Statista: Wie Corona die Unternehmensstrategie beeinflusst

 

3. Bayern Innovation: Lernen aus der Corona-Krise – Innovation baut auf Veränderung

Die Bayern Innovativ GmbH hat zehn Thesen zu der Frage aufgestellt, was Unternehmen und Branchen aus der Pandemie gelernt haben – aber auch, welche Potenziale sich ableiten lassen. Eine ihrer Vorhersagen lautet: Es wird eine Kulturveränderung stattfinden – in unserer Kommunikation und unserer Arbeitsweise. Arbeit wird vermehrt digital und remote verrichtet werden. Was die Corona-Pandemie in den letzten Monaten bereits eindrucksvoll gezeigt hat, wird sich langfristig bestätigen. Erste Unternehmen ziehen daraus bereits Konsequenzen: Beschäftigte von Twitter beispielsweise dürfen in Zukunft komplett remote arbeiten.

Bayern-Innovativ: Innovation baut auf Veränderung

 

4. Microsoft Stories: Wie mittelständische Unternehmen die Krise gemeistert haben

Rund 40 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen verfügten bereits vor der Krise über ein Digitalisierungsprojekt. Solche Projekte beweisen sich nun als das wichtigste Hilfsmittel für Unternehmen, um einen Weg aus der Krise zu finden. Wie genau dies aussieht, zeigen Microsoft „Stories“ auf markante Art: Die Stories bieten einen Einblick in die individuellen Strategien verschiedener Unternehmen. Sie porträtieren Beispiele aus unterschiedlichen Phasen der Pandemie. Außerdem zeigen sie, wie mit einer klaren Strategie auch langfristig von den erworbenen Möglichkeiten profitiert werden kann. Die Stories stellen daher spannende Beiträge dar, die helfen können, das eigene Unternehmen in der Entwicklung zu verorten.

Microsoft: Wie mittelständische Firmen die Krise gemeistert haben – und was andere Unternehmen daraus lernen können.

 

5. Cybersecurity Navigator: Für die „richtige“ Datensicherheit

Der Cybersecurity Navigator der Uni Bremen ist ein interessantes wie nützliches Werkzeug für Unternehmen, die juristische Orientierung zum Thema Cybersicherheit und bei der digitalen Transformation benötigen. Denn bei der Beschleunigung ihrer Digitalisierung fehlt es ihnen oft an juristischem Wissen. Der Navigator beantwortet viele Fragen und bietet auf diese Weise Unterstützung beispielsweise zum Thema Datenschutz und zur Datensicherheit.

Universität Bremen: Cybersecurity Navigator – für die „richtige“ Datensicherheit

 

Haben Unternehmen aus der ersten Welle der Pandemie gelernt? Die hier vorgestellten Studien zeigen auf, dass Unternehmen sich für notwendige Veränderungen engagieren. Bemerkenswert ist Solidarität untereinander und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungsbehörden, Wissenschaft und Verbänden. Sie alle suchen aktiv nach Lösungen. Damit demonstrieren sie, wie resilient sie sind. Erfreulich ist, dass die Digitalisierung und das ortsunabhängige Arbeiten an Bedeutung gewonnen haben. Akteure in der Cybersicherheit tragen damit eine wachsende Verantwortung.